Vita
Aufgewachsen in Entlebuch CH, besuchte Moritz Zwimpfer den gestalterischen Vorkurs an der Schule für Gestaltung in Basel und anschliessend die Grafikfachklasse, wo ihm verschiedene Meister wertvolle und nachhaltige Grundlagen für das gestalterische Handwerk vermittelten.
Anschliessend folgten berufliche Engagements in Mailand, bei den Bally-Schuhfabriken sowie in Basel, oft im Dienste von Museen (Ausstellungen, Plakate, Publikationen).
Später erfolgte ein Lehrauftrag der Schule für Gestaltung Basel mit Schwerpunkt Farbe, für die sich bei ihm während der Ausbildung ein spezielles Interesse herausgebildet hatte.
An der FH Nordwestschweiz erteilte er Farbunterricht auch in digitalen Medien. In der Ausbildungsklasse für Grafik-Design vermittelte er gestalterische Grundlagen. Zum Thema Farbe lehren erteilte er Workshops und hielt Vorträge in Mexiko, Finnland, Schweiz, Deutschland, Spanien, USA, Korea und Indien.
Ab 1985 veröffentlichte Moritz Zwimpfer zahlreiche Publikationen in den Bereichen Farbe und Visuelle Wahrnehmung, in Form von Büchern wie auch von Spielen. Die Herstellung von Büchern und Spielen umfasste für ihn immer alle Komponenten (Konzept, Design, Bilder und Text).
Parallel zu seiner Lehrtätigkeit und den Publikationen befasste sich Moritz Zwimpfer auf persönlicher Ebene stets mit zeichnerischen und illustrativen Projekten.
Auszeichnungen
Niggli Farbkalender / Niggli Color Calendar
iF communication design award 2010
Nominiert für Design-Preis der
Bundesrepublik Deutschland
2d Visuelle Wahrnehmung
«Die schönsten Schweizer Bücher» 1994
«Die besten Plakate des Jahres»
(Eidgenössisches Departement des Innern)
1958 Kinder Verkehrs-Garten
1970 Prag
Bild und Illustration
Paralell zur beruflichen Design-Tätigkeit und dem gestalterischen Unterricht entstanden persönliche Projekte, manchmal angeregt von aktuellen Projekten der Studierenden. Es war nicht denkbar, Studierende bei der Entwicklung ihrer kreativen Potenziale zu unterstützen, ohne auch selbst Neues zu erproben. Etwas zu untersuchen bedeutet, eine Thematik oder Technik in möglichst unterschiedlichen Varianten auszuloten. Das führte meistens zu einer grösseren Anzahl von Varianten. Da ich mich ohnehin mit der Gestaltung von Büchern befasste, lag es nahe, solche Serien in Buchform zusammenzufassen. Das führte zu mehreren Entwürfen, die jedoch nicht publiziert wurden.
Als Beispiel hier ein langfristiges Projekt, immer abends, als kreative Abwechslung zum Alltag, mit folgenden selbst gewählten Bedingungen:
Schneewittchen
Illustrationen zu einer sehr bekannten Geschichte, die schon hunderte Male für Kinder illustriert worden ist, das Grimm-Märchen Schneewittchen.
Der feste Vorsatz, nicht den verbreiteten Clichés von netten Märchenbildern «für Kinder» zu verfallen sondern den ungekürzten ursprünglichen Text der Gebrüder Grimm genau lesen und möglichst unbefangen selber darauf reagieren.
Auch nebensächliche Handlungen und Ereignissen, die im Text nur knapp erwähnt werden (z.B. der Tod von Schneewittchens Mutter), können illustriert werden.
Eine bestimmte Szene kann auch mehrmals auf unterschiedliche Weise dargestellt werden.
In der Art der Darstellung eine möglichst grosse Vielfalt erreichen.
Ausschliesslich Bleistift-Zeichnungen (es wurden schliesslich etwa hundert)
Alle Zeichnungen im gleichen Format 14 x 14 cm
Spielzeug
Das Bildnerische mit dem dreidimensional Handwerklichen verbindend, beschäftigte ich mich während längerer Zeit mit dem Erfinden und Herstellen von Spielzeug; als weitere Dimension kam noch die Bewegung hinzu.
Es bestand jedoch keine Absicht, Spiele für die industrielle Reproduktion zu entwickeln. Die Beschäftigung mit Spiel und Spielzeug sollte Spiel bleiben, frei von kommerziellen Kriterien.
Meine Auseinandersetzung mit der Farbe als gestalterischem Medium führte später dazu, im begrenzten Bereich von Farbe und Visueller Wahrnehmung einige Lern-Spiele zu entwickeln und zu publizieren, mit klaren didaktischen Zielsetzungen (was beim andern Spielzeug nicht der Fall war).